So gelingt Schulleitung: Beim zweiten Modul des Seminars „Führen und entwickeln einer (inklusiven) Schule in evangelischer Trägerschaft“ ging es vor allem um Kommunikation – das wichtigste Werkzeug im Schulführungs-Alltag.
„Ich möchte Schulleitende stärken und Ihnen Mut machen“
Schulleiter*innen stehen täglich vor zahlreichen Aufgaben – insbesondere bei Schulneugründungen und der Frage nach einem erfolgversprechenden Inklusions-Konzept. Wegen hoher Nachfrage haben wir deshalb mittlerweile zum zweiten Mal ein Seminar für Schulleitende angeboten. Die 20 teilnehmenden Schulleiter*innen kommen aus evangelischen Schulen in ganz Deutschland – von Rostock bis Heidelberg. Geleitet wird die aus vier Modulen bestehende Seminarreihe von Thomas Oertel. Der aus Schwerin stammende Sonderpädagoge gehörte zur Jury des Deutschen Schulpreises und hat sich auf Beratung von Schulen in Entwicklungsprozessen und als Coach für Schulleitungen spezialisiert. Mit uns arbeitet er schon seit mehreren Jahren erfolgreich zusammen.
„Ich möchte Schulleitende stärken und ihnen Mut machen, sich selbst mehr zuzutrauen“, sagt Oertel, „Schulentwicklung passiert nicht nur von unten. Der Einfluss der Schulleitung ist hierbei maßgeblich.“ Führungskräfte müssten immer einen Schritt voraus sein, so Oertel – damit sie wissen, wohin die Schule will. Wie der Kapitän auf einem Schiff oder die Pilotin eines Flugzeugs. „Da genügt es auch nicht, zu sagen: Aha, da sind wir jetzt also gerade, sondern die Pilotin oder der Kapitän muss wissen, wohin die Reise gehen soll“, verdeutlicht Oertel.
Schwerpunkt Kommunikation für eine bessere Schulentwicklung
Beim Mitte November abgeschlossenen zweiten Modul des Fortbildungsseminars im sächsischen Kohren-Sahlis stand das Thema Kommunikation im Vordergrund – laut Thomas Oertel das wichtigste Werkzeug einer Schulleitung. Die Teilnehmer*innen lernten, professionell Gespräche zu führen – besonders wichtig für Schulleitende mit Inklusionsschwerpunkt, um mit Menschen unterschiedlicher Professionen gut kommunizieren zu können. Praktische Übungen wechselten sich hierbei mit theoretischen Teilen ab. „So eine Fortbildung hätte ich mir gewünscht, als ich vor 13 Jahren unsere Schule mit aufgebaut habe. Aber es tut gut, so zu erfahren, dass vieles richtig gelaufen ist“, sagt Teilnehmerin Friederike Grötzsch. Sie ist Schulleiterin an der Evangelischen Bartholomäischule Zerbst. „Das Seminar hilft uns beim Vernetzen“, ergänzt Gérard Leitz, der die Grundschule am Campus Hedwig in Berlin leitet, „Unsere Schule ist im Aufbau, es gibt Sicherheit, sich hier mit Kolleg*innen auszutauschen, die diese Phase bereits hinter sich haben.“
Und das Thema Inklusion? „Die Schulleitung hat auch bei der Frage nach einer gelingenden Inklusion eine maßgebliche Funktion“, stellt Thomas Oertel klar, „Es geht um Haltung, um eine innere Einstellung, die auf das Kollegium überspringen muss.“ Die Schulleitung und damit die gesamte Schulgemeinschaft muss sich Veränderungen zutrauen. Oertel: „Bezogen auf Inklusion heißt das: Lehr-und Lernprozesse müssen so gestaltet werden, dass sie sich an Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Fähigkeiten zu lernen orientieren.“
Das Fortbildungsseminar kommt bei allen Teilnehmenden gut an
Das Fazit der Teilnehmenden nach Abschluss des zweiten Moduls war bei allen Schulleitenden positiv. „Auch, wenn bei uns in der berufsbildenden Schule noch kein Inklusionsschwerpunkt ist, hat mich das Seminar in vielem bestärkt und mir Ängste genommen“, sagt etwa Angela Jakob, stellvertretende Schulleiterin an der Evangelischen Schule für Sozialwesen Moritzburg. Sie und ihr Kollege Paul Stark sind seit diesem Schuljahr neu in der Schulleitung. Die beiden haben sich das Thema Schulentwicklung groß auf die Fahnen geschrieben. „Meinem Kollegen und mir tat es sehr gut, dass wir auch bei dieser Fortbildung festgestellt haben: Wir sind ein gutes Team.“