Mit Mut, Tempo und Teamgeist: In nur vier Wochen wurde in Marburg aus einer Wohngemeinschaft eine inklusive Grundschule. Dank unserer Förderung „Umbau inklusive“ entstand ein Ort, an dem Vielfalt gelebt und Teilhabe selbstverständlich wird.
Vom Wohnheim zur Lernwelt – ein Umbau mit Wirkung

Mit „Umbau inklusive“ fördern wir dringliche, aber auch innovative Vorhaben zum Abbau von Barrieren an evangelischen Schulen.
Barrieren abbauen: Wir halfen mit unserem Projekt „Umbau inklusive“, innerhalb von vier Wochen aus einer Wohngemeinschaft inklusive Schulräume zu gestalten. Mit dem Programm fördern wir besonders dringliche, aber auch innovative Vorhaben zum Abbau von Barrieren an Schulen in evangelischer Trägerschaft mit bis zu 14.500 Euro je Antrag. Die neu gegründete Maria-von-Bethanien-Schule in Marburg wollte zum Start des Schuljahres Ende August 2024 ihre Türen öffnen, konnte jedoch erst kurz vorher mit den notwendigen Umbaumaßnahmen beginnen. Denn bis vier Wochen vor dem Start wurden die Räumlichkeiten noch als 10-Raum-Wohngemeinschaft einer Berufsfachschule genutzt…
Eine Schule, die Vielfalt großschreibt

Neue Bodenbeläge und Wandgestaltungen sowie ein durchdachtes Raumkonzept sorgen für eine Lernumgebung für ALLE.
Klein, inklusiv, brandneu: Die Maria-von-Bethanien-Schule in Marburg öffnete zu Beginn des Schuljahres 2024/2025 für eine Pionierklasse von 13 Grundschüler*innen ihre Pforten. „Nicht für alle das Gleiche, aber für jeden das Beste“: Die Schule zeichnet sich durch ein inklusives und modernes pädagogisches Konzept aus. Im Umkreis von 70 km ist sie die einzige evangelische Bekenntnisschule mit einem inklusiven Ansatz. Und dass dieses Konzept aufgeht, zeigen die wachsenden Schulanmeldungen – für das Schuljahr 2025/2026 waren alle Plätze im Nu vergeben, für 2026/2027 gibt es derzeit schon eine Warteliste.
Barrierefreiheit beginnt im Detail
Die Grundschule verfolgt das Ziel, Kindern mit und ohne Förderbedarf ein gemeinsames, wertschätzendes Lernen zu ermöglichen. Grundlage ist unser christlich geprägtes Menschenbild, das Vielfalt als Stärke begreift. Die bauliche und ausstattungstechnische Gestaltung der Räume ist dabei ein zentraler Bestandteil, um Inklusion nicht nur pädagogisch, sondern auch räumlich zu verwirklichen.
Räume für alle Bedürfnisse

Lesepinguine: Im Lernatelier können sich Schüler*innen an einem Ausleihtisch mit Materialien versorgen.
So ließ die Schule alle Bodenbeläge erneuern, um einen vollständig barrierefreien Untergrund zu schaffen. Lichtquellen, Markierungen, Kontraste und Wandbeläge bzw. -farben stimmte die Schule mit dem Beratungs- und Förderzentrum Sehen ab. Somit wurden die Klassenräume farblich, akustisch und lichttechnisch zur Unterstützung von Kindern mit auditiven und visuellen Wahrnehmungsstörungen optimiert.
Um unterschiedlichen Gruppengrößen und Bedarfen der Schüler*innen gerecht zu werden, richtete die Schule separate Arbeits- und Rückzugsräume ein. Auch gestaltete sie vorbereitete Lernumgebungen in den Lernbereichen Mathematik, Sprache sowie im musisch-kulturellen Angebot.
Möbel, die mitdenken

Groß, klein, flexibel: Der Stuhlkreis ist nur ein Beispiel an der Maria-von-Bethanien-Schule für Möbel, die mitdenken.
Flexible Sitzmöglichkeiten und Rückzugsorte reduzieren physische Barrieren, indem sie den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben der Schüler*innen entsprechen und Komfort während des Lernens bieten. Um dies zu erreichen, setzte die Schule unsere Förderung für die Anschaffung von flexiblen Tischen und Stühlen mit unterschiedlichen Höhen ein. Kinder mit motorischen oder sensorischen Einschränkungen profitieren in Zukunft von einer zusätzlichen Ausstattung wie einem Rückzugs- und Entspannungsraum, mobilen Regalsystemen und spezifischen Arbeitsmaterialien. Und für heterogene Lerngruppen konnte die Schule Lernmaterialien für eine gezielte individuelle Förderung anschaffen. Zum Beispiel wurde eine umfangreiche Bibliothek zu den Kernkompetenzen in Deutsch und Mathematik angeschafft. Diese spricht verschiedene Zugänge und Komplexitätsgrade an und setzt etwa auf Leichte Sprache und Handlungsorientierung.
Ein Konzept, das trägt und begeistert
Die Maria-von-Bethanien-Schule konnte dank unserer Förderung „Umbau inklusive“ eine inklusive Lernumgebung schaffen, in der Kinder mit und ohne Förderbedarf gemeinsam lernen können. Sie konnte eine Atmosphäre etablieren, die Vielfalt wertschätzt und jedem Kind Teilhabe ermöglicht. Die positiven Erfahrungen im ersten Schuljahr haben gezeigt, dass das Konzept trägt und auf große Akzeptanz bei Kindern, Eltern und Lehrkräften stößt. Wir freuen uns, an dieser positiven Entwicklung mitgewirkt zu haben!

