Von „Flüstersocken“ bis Rampenbau: Acht evangelische Schulen setzen 2025 kreative und dringliche Umbauideen um, um Barrieren abzubauen und Inklusion zu leben. Unser Förderprogramm „Umbau inklusive“ macht neue Lern- und Begegnungsräume für alle möglich.
Zum vierten Mal in Folge haben wir unser beliebtes Förderprogramm ausgeschrieben, mit dem wir besonders dringliche, aber auch innovative Vorhaben zum Abbau von Barrieren fördern. In den kommenden Monaten unterstützen wir acht evangelische Schulen mit insgesamt 26.500 Euro.
Mehr Barrierefreiheit an acht evangelischen Schulen – von Ruheorten bis „Flüstersocken“

„Flüstersocken“ für den Speisesaal der Evangelischen Grundschule Gotha – in dieser Bilddarstellung mit einem zwinkernden Auge… Bild: KI-generiert Chat GPT/Christina Flemming
Am evangelischen Schulzentrum Muldental unterstützen wir die Anschaffung von acht Lernwaben als Rückzugsorte mitten im Schulalltag. Um Ruheorte und die Förderung der sensorischen Regulation geht es auch in Naundorf. Hier fördern wir die evangelische Werkschule bei der Einrichtung eines Auszeitraumes u.a. mit Schallschutzsesseln zur Reizreduktion. Die Verbesserung der Raumakustik für hörbeeinträchtigte Schüler*innen steht gleich für zwei Schulen im Mittelpunkt: die Evangelische Grundschule Pritzwalk und die Evangelische Grundschule Gotha. Letztere möchte mit unserer Hilfe einen Klassenraum mit Schallschutzdämmungen einrichten sowie den Speisesaal mit sogenannten „Silent Socks“ ausstatten. Dies sind „Flüstersocken“ für die Stuhlbeine, um die Lärmbelästigung deutlich zu minimieren.
Von Perspektivwechseln zu neu gedachten Raumkonzepten

Für viele Schulen leider noch keine Selbstverständlichkeit: ein barrierefreier Zugang ins Schulgebäude.
Die Förderung von Inklusion andersherum gedacht: Am evangelischen Gymnasium Bad Marienberg gibt es einen solchen Rückzugsraum bereits speziell für Schüler*innen im Autismusspektrum. Mit unserer Förderung unterstützen wir die Schule, den Raum auch als Ruheort für Kinder ohne Beeinträchtigung attraktiv zu gestalten. Um ein völlig neu gedachtes Raumkonzept geht es an der evangelischen Schule Frohnau. Flure als inklusive Lern- und Aufenthaltsorte umzubauen, schafft gänzlich neue Lernarrangements und trägt der Vielfalt der jungen Menschen an diesem Gymnasium Rechnung.
Von veralteten Schulgebäuden zu barrierefreien Zugängen

Beispiel eines barrierefreien Schulgartens aus 2024: In Kehl-Kork können mithilfe von „Umbau inklusive“ nun auch Schüler*innen im Rollstuhl gut lernen.
Die christliche Münsterschule Bad Doberan hat einen elementareren Abbau von Barrieren zu meistern. Sie möchte mit unserer Hilfe Treppen im Eingangsbereich durch Rampen ersetzen, um allen Kindern einen direkten, barrierefreien Zugang zur Schule zu gewährleisten. Ähnlich stellt sich die Situation in Zwenkau dar: Das knapp 100 Jahre alt Schulhaus der Lebenswelt Grundschule ist ebenfalls nicht barrierefrei. Die Lösung ist der Einbau einer Transporteinrichtung, damit auch Rollstuhlfahrer*innen einen Höhenunterschied von ca. 1 m im Erdgeschoss der Schule überwinden können.
Letzter Durchgang des Förderprogramms „Umbau inklusive“
Letztmalig konnten sich Schulen mit Umbauvorhaben bewerben, die die inklusive Entwicklung der Schule fördern, Barrieren abbauen und neue Begegnungsräume erschließen. Wie schon in den Vorjahren, überstieg die Anzahl der Bewerbungen die zur Verfügung stehenden Mittel deutlich. Uns erreichten über 20 Bewerbungen evangelischer Schulen aus dem gesamten Bundesgebiet, die von einer 4-köpfigen Jury begutachtet wurden. Die Jury setzte sich in diesem Jahr wie folgt zusammen: Linda Töllner, Schulleiterin der Mira-Lobe-Schule Hannover; Dr. Ina Döttinger, Pädagogische Geschäftsführerin der ESS EKD; Michael Lunberg, Stiftungsvorstandsmitglied der ESS EKD sowie Referatsleitung in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz für den Bereich Vorbereitungsdienst und Prüfungswesen im Religionsunterricht und Tobias Jarzombek-Guth, Projektleitung Inklusion 2020+ der ESS EKD.
In den kommenden Wochen stellen wir Ihnen einzelne Porträts der Vorhaben „Umbau inklusive 2025“ näher vor – seien Sie gespannt!