Ein Mädchen zeichnet im Unterricht auf ihrem Tablet, während andere Schüler an ihren eigenen Geräten arbeiten. Foto: Martin Kirchner.

KI verändert Schule – von Feedback-Tools bis zu neuen Prüfungsformaten. Hendrik Haverkamp zeigt in einem Impulsvortrag, wie Schulen mit Neugier und Strategie auf die KI-Wellen reagieren können – zwischen Erprobung, Datenschutz und einem neuen Verständnis von Lernen.

Wie kann ein verlässlicher Rahmen geschaffen werden, der zugleich ausreichend Raum zum Erproben und Entdecken von KI-Tools bietet? Wo können Schüler*innen mit KI im Unterricht experimentieren, ohne dabei geltende Regeln zu übertreten? Fragen, die viele Schulen beschäftigen, die sich aktiv mit KI im Unterricht beschäftigen wollen, aber unsicher bei der „richtigen“ Umsetzung sind.

Neue Technik braucht neue Erprobungswege

Eine Antwort könnte ein Maker Space sein – ein offener Lernraum, der einen einfachen Zugang zu Werkzeugen, Technologien, Materialien und Know-how bietet. Zudem ermöglicht er in einem sicheren Umfeld (Datenschutz, Persönlichkeitsrechte, Zugänge, Lizenzen…) das Erproben von KI-Anwendungen. Hierfür stellen die Schulen Zugänge zu Anwendungen bereit und sorgen für rechtliche Standards – die Schüler*innen agieren nicht in einem Graubereich, sondern nutzen, reflektieren und bewerten Ergebnisse unterschiedlicher KI-Anwendung.

Hendrik Haverkamp, Lehrer am Evangelisch Stiftischen Gymnasium in Gütersloh, Vorsitzender des Virtuellen Kompetenzzentrums Künstliche Intelligenz und Wissenschaftliches Arbeiten und Entwickler des Online-Feedback-Tools FelloFish, benennt dies als eine Form, Schüler*innen die Beschäftigung mit KI-Tools zu ermöglichen.

Denn, so Haverkamp: „Die Wellen von KI treffen Schulen auf jeden Fall. Sie verebben dabei nicht, sondern bringen immer wieder neue Herausforderungen mit sich. Was heute Chat-Bots sind, sind morgen schon KI-Agenten und übermorgen eigenständige Entwicklungseinheiten.“

In seinem Inputvortrag im Rahmen unseres Projekts „KI-Strategie für Schulen in evangelischer Trägerschaft“ macht er deutlich, dass es nicht um das „Ob“ des Einsatzes von KI geht, sondern um das „Wie“.

KI-Feedback-Systeme als Tutor und Prüfungselement

Dass durch KI die Prüfungsformate verändert werden müssen, hat sich schon weit herumgesprochen. Praktische Anwendungen, um KI sinnvoll in Unterrichtsgeschehen einzubinden, sind z.B. KI-Feedback-Tools, die Antworthorizonte festlegen, Rechtschreibprüfung integrieren und Hinweise zu Ausdruck und Form geben. Einsetzbar zur Vorbereitung auf Prüfungsformate oder als beständiger KI-Tutor. Dazu sind mittlerweile unterschiedliche Anwendungen auf dem Markt und sie werden kontinuierlich weiterentwickelt. KI als neuer Prüfling? Dieser Frage gingen wir in unserem KI-Projekt bereits mit Björn Nolte, Schulreferent bei der Schulstiftung der EKBO, auf den Grund.

Entwicklung ist auch eine Aufgabe für das gesamte System Schule. Der Einsatz von KI verlangt eine strategisch ausgerichtete Beschäftigung mit den Auswirkungen. Um hier den aktuellen Stand und individuellen Bedarf der Schulen im Blick zu halten, schlägt Hendrik Haverkamp vor, Fragen zu sammeln und daraus die Antworten für eine KI-Strategie abzuleiten. Dadurch bleibt eine KI-Strategie lebendig: Neue Entwicklungen werfen neue Fragen auf und diese führen zu neuen strategischen Antworten.

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