Anfang des Monats fiel der Startschuss für unser neues Projekt: Gemeinsam mit dem Zentrum für evangelische Gottesdienst- und Predigtkultur (ZfGP) bilden wir Schüler*innen ab Klasse 8 bis Juni 2023 zu Gottesdienstlots*innen aus. Das Projekt möchte Schüler*innen ein breites Spektrum von Kenntnissen und Wissen über Andachten vermitteln und sie für das Gestalten von Gottesdiensten bestärken und begeistern. Die Nachfrage nach Gottesdienstlots*innen ist groß: Fünf evangelische Schulen aus ganz Deutschland nehmen mit 6-15 Schüler*innen pro Schule teil. Unsere Kollegin Janne Neumann betreut das Projekt federführend und wir freuen uns mit ihr auf ein spannendes und nachhaltiges Projekt, das wir Ihnen hier vorstellen möchten.

Die Ziele der Gottesdienstlots*innen

Sichtbar evangelisch 2016 Schulkreuze

Das Projekt bildet Schüler*innen ab Klasse 8 zu richtig guten Gottesdienstgestalter*innen aus.

Wir möchten interessierte Schüler*innen zu engagierten, individuellen und richtig guten Gottesdienstgestalter*innen ausbilden. Dabei liegt der Fokus auf Fragestellungen wie: Was ist eigentlich meine Haltung zu Gottesdiensten? Was möchte ich zu einem Gottesdienst beitragen? Was gehört alles zu einer Andacht und was macht das mit mir? Wir möchten Jugendlichen ab Klasse 8 zeigen, dass Gottesdienste und Andachten so viel mehr sind als der „klassische“ Sonntagsmorgengottesdienst. Und wir möchten ihnen helfen, ihre eigene Rolle in Bezug auf Schulandachten und Gottesdienste zu finden. Diese Rolle nicht nur zu finden, sondern sich selbst als Multplikator*in in der eigenen Schule zu verstehen, ist ein weiteres angestrebtes Ziel in Bezug auf die beteiligten Schüler*innen.

„Gottesdienste und Andachten sind ein riesiges Potenzial für Evangelische Schulen. Sie schaffen Gemeinschaft, Ruheorte, Rückzugsräume und Besinnlichkeit. Dabei sind sie häufig für die Schüler*innen vor allem eines: langweilig und altbacken. Ich freue mich sehr, dass wir mit den Gottesdienstlots*innen Schüler*innen dazu befähigen können, Gottesdienste und Andachten so zu gestalten, wie sie sich wünschen. Und dabei lernen wir alle dazu“, so Janne Neumann, Mitarbeiterin im Integrierten Berufsanerkennungsjahr.

Den Lehrkräften oder Begleitpersonen möchten wir Materialien zur Verfügung stellen, um den für die Schüler*innen oben beschriebenen Prozess zu begleiten und zu stützen. Und für die beteiligten Schulen will das Projekt einen Modus finden, wie das Wissen der Schüler*innen langfristig in der Schule und im Schulalltag verankert und für den Schulalltag genutzt werden kann.

Wer ist die Zielgruppe?

Wir möchten interessierte Schüler*innen zu engagierten, individuellen und richtig guten Gottesdienstgestalter*innen ausbilden.

Die Motivation hinter dem Projekt: Freude und Spaß an Gottesdiensten und Andachten gepaart mit einer breiten Wissensvermittlung.

Ursprünglich als Zielgruppe geplant waren 3-4 Schüler*innen ab der 8. Klasse von insgesamt vier evangelischen Schulen im Bundesgebiet. Die teilnehmenden Schüler*innen sollten von der Fachkonferenz für Religion bzw. Werte und Normen in Zusammenarbeit mit den Klassenlehrer*innen oder Jahrgangsleiter*innen ausgewählt werden. Die Schulform war dabei nicht von Relevanz, solange es sich um Schulen der Sekundarstufe handelte. Die begleitende Lehrperson wurde aus dem Kreis der Fachkonferenz Religion bzw. Werte und Normen ausgewählt.

Wir stießen mit dem Projekt Gottesdienstlots*innen auf großes Interesse – sowohl bei den Schulen, als auch innerhalb der jeweiligen Schülerschaft. So nehmen nun fünf evangelische Schulen aus fünf Landeskirchen (Hannover, Kurhessen-Waldeck, Mitteldeutschland, Westfalen, Württemberg) mit Schulklassen der Jahrgangsstufen 8 bis 10 teil. Im Detail sind dies: Die Evangelische IGS Wunstorf, die Melanchthon-Schule Steinatal, die St. Jacobus-Schule Breckerfeld, das Evangelische Firstwald Gymnasium Mössing sowie das Evangelische Schulzentrum Bad Düben. Auch die Anzahl der teilnehmenden Schüler*innen ist mehr als doppelt so hoch wie gedacht. 6-15 Kinder und Jugendliche pro Schule lassen sich in den kommenden Monaten zu Gottesdienstgestalter*innen ausbilden.

Laufzeit und Lehrinhalte der Pilotphase

Das Projekt der  Gottesdienstlots*innen hat Anfang September 2022 begonnen und endet im Juni 2023. Es gliedert sich in inhaltlich vier Bereiche:

  1. Wöchentliche Treffen in den Projektgruppen der Schulen
  2. Monatliche Treffen aller Projektgruppen
  3. Ausbildungsblöcke in Wittenberg
  4. Abschlusstagung in Osnabrück

Wöchentliche Treffen in den Projektgruppen

Der Zeitplan des Projekts der Gottesdienstlots*innen von September 2022 bis Juni 2023.

Der Zeitplan des Projekts der Gottesdienstlots*innen von September 2022 bis Juni 2023.

Ab September treffen sich die einzelnen Projektgruppen in den fünf Schulen wöchentlich mit ihrer begleitenden Lehrkraft. Dies erfolgt zum Beispiel in Form einer AG. Für die Lehrinhalte innerhalb der Projektgruppen haben wir den begleitenden Lehrkräften ein umfangreiches Materialpakt mit Themen zusammengestellt – alles Themen, die für die Schüler*innen gewinnbringend sind und Spaß machen. So z.B. der Raum als wichtiger Aspekt für Gottesdienste und Andachten, wir puzzeln uns einen Gottesdienst oder Musik in Gottesdienst und Andacht. Den Fokus legen wir bei allen Themen darauf, wie Gottesdienste und Andachten junge Menschen am besten inspirieren und ansprechen können.

Monatliche Treffen aller Projektgruppen

Einmal im Monat treffen sich alle Projektgruppen aus allen Schulen in einem Onlineformat, reflektieren gemeinsam die letzten Wochen und tauschen sich aus. Diese Treffen werden für alle Schulen begleitet durch unsere Kollegin Janne Neumann.

Ausbildungsblöcke in Wittenberg

Janne Neumann, Mitarbeiterin im Integrierten Berufsanerkennungsjahr der ESS EKD

Sieht das enorme Potenzial des Projekts für Evangelische Schulen: Janne Neumann, Mitarbeiterin im Integrierten Berufsanerkennungsjahr.

In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für evangelische Gottesdienst- und Predigtkultur finden vom 30. November bis 02. Dezember 2022 sowie vom 22.-24. März 2023 zwei präsentische Ausbildungsblöcke in Wittenberg statt. Der Fokus liegt an diesen Tagen auf der Predigt bzw. der Ansprache und der Liturgie eines Gottesdienstes als Gesamtes. Neben der praxisnahen Wissensvermittlung geht es aber auch um die individuelle Profilschärfung der angehenden Gottesdienstlots*innen: Wie möchte ich Gottesdienste gestalten? Was ist mir persönlich wichtig dabei?

Abschlusstagung in Osnabrück

Vom 12.-14. Juni 2023 ist eine Abschlussveranstaltung in Form eines Fachwochenendes in Osnabrück geplant. Wir laden alle Teilnehmenden des Projekts herzlich ein, um gemeinsam den Fokus auf die Einbindung des Projektes und seiner Ergebnisse in die perspektivische Schulausrichtung zu legen.

Nachhaltigkeit des Projektes

Das neue Projekt Gottesdienstlots*innen der ESS EKD möchte Schüler*innen ein breites Spektrum von Kenntnissen und Wissen über Andachten vermitteln.

Entstehende Expertisen nachhaltig einsetzen – ein zentrales Anliegen des Projekts.

Das Thema Nachhaltigkeit für die Schüler*innen als auch für die fünf Schulen ist für uns ein zentrales Kriterium des Projekts. Wie wird nun das Projekt der Gottesdienstlots*innen für die Schüler*innen nachhaltig? Das Projekt ist zunächst als Pilotprojekt ausgelegt. Die Ergebnisse werden von uns weiterverarbeitet und weiterverbreitet, so dass das Thema nicht an und mit den hier teilnehmenden Schulen enden soll – im Gegenteil.

Das Projekt soll gleich auf drei Ebenen nachhaltig sein:

  1. Für die teilnehmenden Schüler*innen: Durch den Projektzeitraum hindurch erarbeiten die Schüler*innen mit ihren Begleitpersonen zusammen Möglichkeiten, ihre Expertise nachhaltig in ihrer Schule einzubringen. Auch sollte es hierbei um die Frage gehen, wie die Schüler*innen ihr Wissen neben der Schule nutzen können, um es multifaktoriell in ihren Alltag einzubringen. Ein regelmäßiger Bestandteil der wöchentlichen Einheiten und monatlichen Treffen ist die Reflexionsfrage: „Wie können wir das Thema mit unserer Schule verbinden?“. Und nicht zuletzt durch feste Ansprechpersonen auf Seiten der Schulen sichern wir eine langfristige Betreuung der teilnehmenden Schüler*innen.
  2. Nachhaltigkeit für die teilnehmenden evangelischen Schulen: Essenzieller Teil der Arbeit der Schüler*innengruppen ist es, einen Modus zu erarbeiten, wie sie ihre Expertise nachhaltig in ihr Schulumfeld einbringen können. Hierbei sind sie nicht als Expert*innen oder alleinig Durchführende von Gottesdiensten und Andachten zu betrachten, sondern als Multiplikator*innen mit Expert*innenstatus. Wenn es gelingt, dass Schüler*innen Gottesdienste dauerhaft zu ihrer eigenen Sache machen, ist das Projekt für die Schule nachhaltig. Es kann in sie hinein und über sie hinaus wirken.
  3. Für andere evangelische Schulen: Die Erkenntnisse, Erfahrungen und Wünsche des Pilotprojekts sollen gesammelt, systematisiert und anderen zugänglich gemacht werden, damit viele Schulen davon langfristig profitieren und ihr evangelisches Profil noch weiter schärfen können.

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