Die Prämierung des Wettbewerbs "Sichtbar evangelisch 2022" fand am 17. November 2022 im Stephansstift in Hannover statt.
  • Thema der bundesweiten Ausschreibung: „Der Mut der Verantwortung – Schulen in evangelischer Trägerschaft zeigen Haltung“
  • Drei Evangelische Schulen mit insgesamt 6.000 Euro Fördersumme und jeweils einem Kurzfilm prämiert: die Dietrich-Heise-Schule Görlitz, das Gymnasium der Freien Evangelischen Schule Lörrach und die Hans-Ehrenberg-Schule Bielefeld

Die Prämierung des Wettbewerbs „Sichtbar evangelisch“, der in diesem Jahr zum sechsten Mal ausgeschrieben wurde, fand am 17. November 2022 im Stephansstift in Hannover statt. Gesucht waren Projekte, die zeigen, wie es Schulen in evangelischer Trägerschaft gelingt, Kindern und Jugendlichen im Schulalltag Raum zu geben für mutiges Handeln. Zahlreiche teilnehmende Schulen beschäftigten sich mit Fragestellungen wie: Was ist mutig? Wer ist mutig? Und was gehört zu Mut alles dazu? Die Prämierung der drei vielversprechendsten Projekte fand mit rund 80 geladenen Gäste in feierlicher Atmosphäre im Stephansstift in Hannover statt. Unter ihnen Thomas Klapproth, Bürgermeister von Hannover und Dr. Ralph Hochschild, Schuldekan Baden. Auf dem Podium sprachen beide zusammen mit Vertreter*innen der Landeskirchen der drei Preisträgerschulen (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Evangelische Landeskirche in Baden und Evangelische Kirche von Westfalen) darüber, was „Mut der Verantwortung“ für sie bedeutet – und was andere davon lernen können.

Zum ersten Mal wurden von der Evangelischen Schulstiftung in der EKD drei gleichwertige Preise mit jeweils 2.000 Euro Fördersumme verliehen. Das Besondere in diesem Jahr: Neben dem Preisgeld bekamen die Kinder und Jugendlichen der Preisträgerschulen im Vorfeld professionelle Unterstützung durch die Sterntaucher Filmproduktion, um ihre Projekte in Kurzfilmen einzufangen, die auf der Prämierung gezeigt wurden und die Gäste begeistert haben.

Ausgezeichnet wurde die Dietrich-Heise-Schule – freie evangelische Grundschule Görlitz, das Gymnasium der Freien Evangelischen Schule Lörrach und die Hans-Ehrenberg-Schule Bielefeld.

Die Dietrich-Heise-Schule begeisterte die Jury mit ihrem Projekt „Wer zu mir kommt, …“, mit dem sie geflüchtete ukrainische Kinder unterstützt, bei ihnen anzukommen, Teil der Gemeinschaft zu werden und wieder Halt zu finden. Die Schule hat nicht lange gefackelt: Sie hat ihre Türen geöffnet, leistet praktische Hilfe und ermöglicht allen ihren Kindern, miteinander zu leben und zu lernen. Mutig gemeinsam Zukunft zu gestalten, einander anzunehmen und sich von Barrieren verschiedenster Art nicht entmutigen zu lassen, das zeichnet das Projekt aus.

Seit dem Schuljahr 2018/2019 existiert am Gymnasium der Freien Evangelischen Schule Lörrach das „GymnasiumGemeinsam – auf dem Weg zum inklusiven Gymnasium“. Durchaus eine Seltenheit, denn im Gymnasium ist es sonst noch oft üblich, Inklusion nicht als Aufgabe der eigenen Schulform zu sehen. In Lörrach lernen Schüler*innen des Gymnasiums und Schüler*innen mit besonderem Förderbedarf der benachbarten Karl-Rolfus-Schule in je einer gemeinsamen Klasse pro Jahrgangsstufe 5 bis 9 zusammen – mit viel Mut und großem Erfolg. Das ist auch deshalb besonders, weil die Karl-Rolfus-Schule ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit den Förderschwerpunkten geistige und körperlich-motorische Entwicklung ist und von einem katholischen Träger, dem St. Josefshaus, getragen wird. Damit ist das Projekt inklusiv und ökumenisch.

Durch das „Projekt Verantwortung“ möchte die Hans-Ehrenberg-Schule Bielefeld ihre Schüler*innen ermutigen, eigenes Engagement und die Übernahme von Verantwortung zu zeigen. Damit das nicht zufällig passiert, haben die Fächer Religion und Politik in Jahrgang 9 jeweils Stunden abgegeben, um das Projekt zu ermöglichen sowie Vorbereitung und Reflexion zum Teil des Alltags zu machen. Die Schüler*innen des laufenden Jahres berichten denen des Jahrgangs 8 von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen. Nach einer einjährigen Erprobungsphase ist das Projekt als Halbjahresthema jetzt im neunten Jahrgang fest verankert. Die Schüler*innen setzen eigene Projektideen im diakonisch-caritativen, ökologischen, politischen oder sozialen Bereich um, z.B. in der örtlichen Bahnhofsmission, als Jugendtrainer*in einer Fußballmannschaft oder in einem Faire Trade Laden. Mit der Verankerung im Curriculum wird Verantwortung zur Selbstverständlichkeit.

Alle drei ausgezeichneten Projekte zeigen: Mut der Verantwortung in Schule geht! Und wir hoffen und wünschen den Projekten, dass sie mit ihrer Arbeit – Sichtbar evangelisch – viele evangelische Schulen anstecken und inspirieren!

Über die Evangelische Schulstiftung in der EKD

Die Evangelische Schulstiftung in der EKD (ESS EKD) fördert das Bildungsgeschehen von Schulen in evangelischer Trägerschaft. Sie trägt zur Kommunikation des protestantische Sinn- und Wertegefüges bei und unterstützt die Entwicklung der pädagogischen Qualität und Innovation an Schulen. Seit 1994 unterstützt die Stiftung das evangelische Schulwesen in der Bundesrepublik Deutschland. Sie nimmt so evangelische Bildungsmitverantwortung wahr und gibt Impulse für die Gestaltung eines lebendigen Schullebens. In Deutschland wurden mit Unterstützung der ESS EKD fast 200 Schulen in evangelischer Trägerschaft neu gegründet.

 

Hannover, 17. November 2022

Pressestelle der Evangelischen Schulstiftung in der EKD

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