In Kooperation mit dem DisKurLab startet die ESS EKD ein Modellprojekt zu antisemitismuskritischer Bildung mit Schulen.

Antisemitismus begegnen und Verantwortung stärken – Demokratie gestalten an Schulen in evangelischer Trägerschaft“: So lautet das Kooperationsprojekt, das wir vergangenen Herbst mit dem DisKursLab starteten. Lerngruppen aus ganz Deutschland beschäftigen sich darin in den kommenden sechs Monaten in fünf aufeinander folgenden Modulen auf vielfältige Weise mit antisemitismuskritischer Bildung. Fundierte Einblicke und Hintergründe zu dem Modellprojekt gibt Ihnen auch ein Kurzfilm der EKBO – wir wünschen Ihnen einen interessanten Exkurs in ein sehr sensibles Thema.

Antisemitischen Bildern auf die Spur kommen

Antisemitische Einstellungen und Erzählungen sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet und insbesondere während der Pandemie verstärkt sichtbar geworden. Auch Jugendliche sind durch soziale Medien zunehmend mit Verschwörungserzählungen und den darin enthaltenen antisemitischen Bildern und Codes konfrontiert. Diesen Erzählungen liegen häufig christliche Muster zugrunde, die wenig bewusst sind und kaum bearbeitet werden. Mit dem Projekt zu antisemitismuskritischer Bildung wollen wir uns gemeinsam mit Lehrkräften und Jugendlichen mit aktuellen Erscheinungsformen von Antisemitismus auseinandersetzen und den darin christlich geprägten antijüdischen Bildern auf die Spur kommen.

Die Lerninhalte

In Kooperation mit dem DisKurLab startet die ESS EKD ein Modellprojekt zu antisemitismuskritischer Bildung mit Schulen.

Insgesamt nehmen 5 Lerngruppen aus Berlin, Brandenburg, Sachsen und Bayern an dem halbjährigen Projekt teil.

DisKursLab hat fünf Bildungsmodule entwickelt, die von den Lehrkräften in den nächsten Monaten mit ihren Schüler*innen erprobt und angewendet werden.

  • Modul 1: Let´s talk about Antisemitismus
  • Modul 2: Glaubst du, was du googlest?
  • Modul 3: Judas reloaded
  • Modul 4: Verrat mir mal, verrätst du mich?
  • Modul 5: Ich lerne was, das du nicht siehst

Die Module sind eine Spurensuche nach der christlichen Signatur des gegenwärtigen Antisemitismus. Sie beschäftigen sich auf vielfältige Weise mit antisemitischen Erscheinungsformen, biblischer Rezeption und Wirkung christlicher antijüdischer Geschichten und Bilder. Dabei untersuchen wir antisemitische Codes und Motive, wie Verrat, Geldgier oder Verschwörung in aktuellen Verschwörungserzählungen. Zusätzlich erforschen wir deren Verbreitung im Netz sowie in den sozialen Medien. Hierfür verfolgen wir ihre christliche Prägung zurück, zum Beispiel in den Darstellungen der Figur Judas.

Digital: Das Bildungsmaterial

Das Bildungsmaterial zum Projekt ist so konzipiert, dass das selbstwirksame Erproben der Jugendlichen ihrer eigenen Interventions- und Umgangsformen mit Antisemitismus zentral ist. Zusätzlich stehen alle Bildungsmodule den Lehrkräften mit Begleitmaterial zur Umsetzung auf einer digitalen Plattform zur Verfügung. Dabei umfassen sie verschiedene kreative und innovative analoge und digitale Methoden. DisKursLab begleitet die Gruppen in den kommenden Monaten digital bei ihrer Spurensuche, bevor das Projekt im März 2023 in einer Abschlussveranstaltung mit allen Gruppen in Brandenburg mündet. Die teilnehmenden Schüler*innen entwickeln in der letzten Projektphase eigene Bildungsmodule zum Themengebiet und werden damit mit ihren Materialien zu Multiplikator*innen innerhalb ihrer jeweiligen Bezüge. Die von den Schüler*innen auf der Grundlage ihrer Entdeckungen und Erfahrungen entwickelten Materialien werden von DisKursLab aufgegriffen und auch für außerschulische Bildungskontexte nutzbar gemacht.

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