Ein besorgtes junges Mädchen mit blauen Augen umarmt einen Erwachsenen, dessen Gesicht nicht zu erkennen ist.

Wie reagieren Kinder auf Trauma – und wie können Pädagog*innen sie wirksam unterstützen? Unsere digitale Vortragsreihe ab November 2025 gibt praxisnahe Einblicke in Trauma, Reaktionsmuster und traumasensible Ansätze – und stärkt zugleich die eigene Resilienz.

Bereits zum fünften Mal bieten wir unsere digitale Vortragsreihe zur Traumapädagogik mit neuen Terminen an. „Den Schreck verarbeiten – Traumatische Reaktionen verstehen und traumapädagogische Handlungsideen im Schulkontext entwickeln“ gibt ab November pädagogische Unterstützung für Lehrer*innen und Schulmitarbeiter*innen im Umgang mit traumatisch belasteten (geflüchteten) Kindern. In Kooperation mit der Stiftung Wings of Hope Deutschland, laden wir Vertretungen evangelischer und staatlicher Schulen zu vier inhaltlich zusammenhängenden Vorträgen in einem virtuellen Raum ein. Die Vorträge beleuchten das Thema Trauma, seine Folgen und konkrete traumapädagogische Grundsätze und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit traumatisierten Kindern. Neu ist, dass sich ein Termin ganz dem Thema widmet, die eigene mentale Gesundheit im Blick zu behalten. Auftakt der Vortragsreihe ist der 18. November 2025 – wir freuen uns, Sie dort begrüßen zu dürfen!

Sicher handeln im Umgang mit traumatisierten Kindern

Lächelnde blonde Frau in blauer Bluse steht im Freien vor verschwommenem grünen Hintergrund.

Gibt für uns seit 5 Jahren praxisnahe Einblicke in das Thema Traumapädagogik: Regina Miehling, ausgebildete Traumapädagogin und Traumasupervisorin.

Durch die Erkenntnisse der modernen Psychotraumatologie und traumasensibler, ressourcen- und bindungsorientierter Pädagogik verstehen wir heute besser, wie sich belastende Erfahrungen bei Kindern und Jugendlichen zeigen können. Dies können z.B.  Flucht oder Gewalterfahrungen, plötzliche Trennungen oder Verluste, körperliche oder seelische Verletzungen sein. Durch dieses Verständnis können viele – durch extremen Stress verursachten – Verhaltensweisen besser eingeordnet und verstanden, und die Betroffenen adäquat begleitet werden. Dieses Wissen unterstützt Fachkräfte, wie Lehrer*innen oder Sozialarbeiter*innen in ihrem pädagogischen Handeln in Schule und Hort. Auch soll es ihnen mehr Sicherheit im Umgang mit betroffenen Schüler*innen geben.

Vier Abende – ein Thema: Trauma im Schulkontext

Angeboten werden vier inhaltlich zusammenhängende Vorträge: Am 18.11.2025, 02.12.2025, 10.12.2025 sowie am 14.01.2026 finden sie in Kooperation mit der Stiftung Wings of Hope Deutschland und finanziert durch Mittel der EKD auf dem Campus des Deutschen Schulpreises der Robert Bosch Stiftung statt. Als Referentin konnten wir auch für diese Reihe Regina Miehling gewinnen. Miehling ist ausgebildete Traumapädagogin (DeGPT), Traumasupervisorin (zptn) sowie Heilpraktikerin für Psychotherapie (Heilpr.G). Die studierte Diplom Sozialpädagogin FH ist Mitarbeiterin der Stiftung Wings of Hope Deutschland.

Vortrag 1: Trauma begreifen – Stressreaktionen verstehen

Eine Hand ruht auf einer Schulter und bietet jemandem in einer grünen Jacke Trost.

Im ersten Vortrag nehmen wir uns Zeit, Trauma und seine Folgen zu verstehen.

Im ersten Vortrag stellt die Referentin vor, was ein Trauma ist, wie es sich definiert und welche Ereignisse wir als besonders belastend erleben. Um die Auswirkungen von Traumata besser verstehen zu können, nehmen sich die Teilnehmenden Zeit für einen Blick auf die Neuroplastizität des menschlichen Gehirns. Sie möchten verstehen, wie sich die körperliche Stressreaktion, die in der traumatischen Situation entsteht, auf das menschliche Gehirn auswirkt. Des Weiteren werden die menschlichen Überlebensreaktionen, wie Flucht, Kampf und Erstarrung benannt und welche Funktion sie in der traumatischen Situation erfüllen.

Vortrag 2: Reaktionsmuster deuten und einordnen

Welche Reaktionen bei Kindern und Jugendlichen nach traumatischen Erfahrungen auftreten können und welche möglichen Folgen oder Symptome sie entwickeln, zeigt Regina Miehling im zweiten Vortrag. Dabei wird das „Konzept des guten Grundes“ eingeführt, das den Teilnehmenden zeigt, dass diese Reaktionen „normale Reaktionen auf unnormale Erlebnisse“ sind. Diese waren im gefährlichen „Damals und Dort“ sinnvolle Überlebensreaktionen, wohingegen sie jetzt, im sicheren „Hier und Jetzt“ eher auffällig sind. Es wird deutlich werden, dass die Stresstoleranz traumatisierter Kinder geringer ist und dies für ihr Verhalten in Schule und Hort eine große Rolle spielt.

Vortrag 3: Traumasensibel handeln im Schulalltag

Ein Erwachsener gibt einem Kind im gestreiften Hemd ein vierblättriges Kleeblatt; Fokus auf seine Hände.

Wie handele ich als Lehrkraft im Schulalltag traumasensibel?

Ein besonders wichtiges Thema des dritten Vortrags: Wie ist in den Schulen ein traumasensibler und traumapädagogischer Umgang mit (geflüchteten) Kindern möglich? Die Referentin gibt den Teilnehmenden Werkzeuge an die Hand, um betroffenen Kindern zu helfen, traumabasierten Stress los zu werden. Auch sollen sie mit Leistungsanforderungen gut umgehen und ein kindgerecht fröhliches Leben führen können. Es wird darum gehen, wie Lehrer*innen und Pädagog*innen im Schulkontext Kinder und Jugendliche bestmöglich dabei unterstützen können, ihre Impulse besser zu regulieren. Die betroffenen Kinder sollen ihre Stärken neu entdecken und Sicherheit in einer wertschätzenden Gemeinschaft finden.

Vortrag 4: Eigene Stärke bewahren – Psychohygiene für Pädagog*innen

In der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, gibt es die Gefahr, dass sich diese Traumata auch auf Pädagog*innen auswirken. Wir sprechen von einer Dynamik der sekundären Traumatisierung. Deshalb ist es in dieser herausfordernden Arbeit besonders wichtig auf eine ressourcenorientierte Selbstfürsorge und Psychohygiene zu achten. Wir werden erarbeiten, welche Methoden und Übungen dazu hilfreich und nützlich sind.

Anmeldung und Ablauf: So sind Sie dabei

Alle vier Vorträge finden auf dem Campus des Deutschen Schulpreises der Robert Bosch Stiftung statt. Wenn Sie sich dort registrieren, können Sie sich kostenfrei für die Veranstaltungsreihe anmelden. Wir empfehlen eine Anmeldung für alle vier Vorträge, die Links zu den Vorträgen und zur Anmeldung und finden Sie hier:

Die Vorträge finden am 18.11.2025, 02.12.2025, 10.12.2025 und 14.01.2026 statt. Folgender Ablauf ist vorgesehen:

  • 16:45-17:00 Uhr Einwahl & Ankommen: Einwahl in den virtuellen Raum und Klärung eventueller technischer Fragen
  • 17:00-18:00 Uhr Vortrag: Inhaltlich zusammenhängender Vortrag von Regina Miehling
  • 18:00-18:30 Uhr Fragen & Antworten: Fragen und Antworten zwischen der Referentin und den Teilnehmenden

Wir freuen uns auf eine interessante Veranstaltung mit Ihnen. Für Rückfragen steht Ihnen das Team der ESS EKD gern zur Verfügung.

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