Mit ihrem neuen Förderprogramm „Umbau inklusive: Schulqualität erhöhen – Barrierefreiheit fördern“ unterstützt die Evangelische Schulstiftung in der EKD (ESS EKD) inklusive Schulentwicklung an evangelischen Schulen bundesweit. Die Stiftung fördert besonders dringliche, aber auch innovative und nachahmenswerte Vorhaben zum Abbau von Barrieren an Schulen in evangelischer Trägerschaft mit bis zu 14.500 Euro je Antrag.
Vom „Raum als drittem Pädagogen“…
Die Bedeutsamkeit von sinnhaft gestalteten Räumen für die Entfaltung von Lernprozessen, für die gelingende Kommunikation zwischen Menschen und das Gefühl des „Aufgehobenseins“ ist schon lange belegt. Pädagogische Vordenker*innen wie Comenius, Pestalozzi oder Montessori verwiesen schon früh auf den Zusammenhang, für den die Reggio-Pädagogik die Formulierung vom „Raum als drittem Pädagogen“ gewählt hat.
… zur inklusiven Schulentwicklung
Heute regen einige Bundesländer ihre Schulen über die Bildungspläne zu einer entsprechend sorgfältigen Planung von anregenden Lernumgebungen an. Auf diese Weise machen sie deutlich, wie wichtig diese Ebene bei pädagogischen Überlegungen ist. Dabei entsteht eine besondere Relevanz dort, wo durch gezielte bauliche Maßnahmen Barrieren abgebaut werden und Kinder und Jugendliche – unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen – so umfänglich wie nur möglich an Lernangeboten und sozialem Miteinander teilhaben können. Schulqualität macht sich an dieser Stelle an den praktischen Zugangsmöglichkeiten deutlich und wirkt für das einzelne Kind, den einzelnen Erwachsenen, aber auch für die gesamte Schule.
Das Förderprogramm der ESS EKD
Für viele evangelische Schulen stellen jedoch die fehlenden finanziellen Ressourcen ein Hindernis bei der Umsetzung inklusiver Schulentwicklungen dar. Zu oft noch werden die fehlenden baulichen Voraussetzungen vor Ort leider zu einem Kriterium gegen die Beschulung von Kindern und Jugendlichen mit spezifischen Bedürfnissen.
Denn jedes Haus wird von jemandem erbaut, der aber alles erbaut hat, das ist Gott. Hebräer 3:4
Daher möchte die ESS EKD evangelische Schulträger bei besonders dringlichen, aber auch innovativen und nachahmenswerten Vorhaben zum Abbau von Barrieren unterstützen. Typische Beispiele hierfür sind: Lifte oder Rampen, Sanitäranlagen, Spiel- und Bewegungsräume, Lenkungs- und Orientierungssysteme. Je Antrag stehen bis zu 14.500 Euro zur Verfügung.
Voraussetzung für die Förderung: Die Mittel, die die Schulstiftung zur Verfügung stellt, dürfen 2/3 der Gesamtkosten nicht übersteigen. Auch sollten die Schulen mit dem Umbauvorhaben noch nicht begonnen haben. Falls dies doch der Fall ist, erläutern die interessierten Schulen bitte den besonderen Bedarf für die Förderung durch die inklusive Perspektive Ihrer Schule.
Ihre Bewerbung
Interessent*innen richten ihre Bewerbung per Mail im PDF-Format bis zum 15.07.2022 an Tobias Jarzombek-Guth, Projektleitung Inklusion 2020+. Um interessierten Schulen eine bessere Orientierung zu geben, was für die Bewerbung an Informationen benötigt wird, stellt die Stiftung einen Infobogen als Download zur Verfügung. Für die Bewerbung sind insbesondere folgende Angaben notwendig:
- Hinweis zu den Eigentumsverhältnissen der Immobilie/des Grundstücks
- Skizzierung der allgemeinen Schulsituation
- Darstellung des konkreten Umbauvorhabens mit Fokus auf:
- Der Reduzierung bzw. Beseitigung von bestehenden Barrieren für ein einzelnes Kind/einzelne Kinder
- Den Gewinn für die gesamte Schule im Sinne einer inklusiven Weiterentwicklung der gesamten Einrichtung
- Finanzierungsplanung
Im Laufe des Augusts wählt ein Jury dann aus allen Einsendungen die Projekte aus, die gefördert werden. Wir freuen uns, Sie bei Ihrer inklusiven Schulentwicklung tatkräftig unterstützen zu können!