Unser Projekt „Wegbereitys der Inklusion“ ist Teil des Gesamtvorhabens „Inklusion 2020+“. Zielsetzung ist die aktive Einbindung von Schüler*innen in die inklusiven Bestrebungen ihrer Schule vor Ort und die Weiterentwicklung von Schulprogrammen und Schulkonzepten. Nach einem ersten Durchgang mit drei Schulen in Sachsen, wurde das Projekt im Schuljahr 2023/2024 mit drei Schulen in Trägerschaft des Schulwerks der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover durchgeführt. Kati Ahl von der Initiative Neues Lernen e.V. begleitete die drei Schulen Evangelische Waldschule Eichelkamp, Evangelische IGS Wunstorf und die Paul-Gerhardt-Schule Dassel.
Rückzugsräume und ein inklusives Wegweiser-System

Auf den gemeinsamen Fachtagen standen der Austausch und die Arbeit an den Inklusionsprojekten im Vordergrund.
Der partizipative Charakter des Vorhabens war sowohl durchgängige Methode als auch inhaltliche Zielsetzung. Wie schon im ersten Durchgang entstanden durch neue Formen des Austausches zwischen Schüler*innen, Lehrkräften und Schulleitung vielfältige Perspektivwechsel und Handlungsoptionen, die zu einem neuen Miteinander geführt und Offenheit für die Sicht der/des anderen ermöglicht haben. Das Programm baut methodisch auf drei Säulen auf: Drei Online-Treffen, drei Fachtage vor Ort und die fortlaufende Arbeit innerhalb der einzelnen Schulen. Dadurch arbeiteten die teilnehmenden Schulen über ein Schuljahr hinweg kontinuierlich an den Themen, die sie als sinnvollen Schritt zu mehr Inklusion bei sich identifiziert hatten.
So entwickelte die Waldschule ein inklusives Wegweiser-System für alle Menschen, die die Schule besuchen. In Wunstorf und Dassel entstanden Rückzugs- und Entspannungsräume, die allen Schüler*innen offenstehen und gerade für die Jugendlichen mit einer höheren Reizoffenheit einen wichtigen Ruheort im Schulalltag darstellen. Von der ersten Idee bis zur Fertigstellung wurden die drei Projekte von allen relevanten Personengruppen begleitet und damit zu einem echten Gemeinschaftsprodukt.
Ich bin noch nie so ernsthaft nach meiner Meinung gefragt worden

In dem Projekt wurden Kinder und Jugendliche ernst genommen und ihre Ideen zu mehr Teilhabe an ihren Schulen umgesetzt.
Neben der Arbeit an einem konkreten Projektziel, stand die Begegnung und der gemeinsame Austausch über Begriffe wie „Inklusion“ und „Teilhabe“ im Zentrum. Hier war besonders der Kontakt mit den anderen Schulen wichtig, um voneinander zu lernen und möglichen Herausforderungen mit gemeinsamen Ideen zu begegnen. Auf den Fachtagen nutzten die Teilnehmenden dazu besonders viele kreative Methoden, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen ansprechen und aktivieren. Die Resonanz auf die Projekte war in den Schulen sehr positiv und besonders gefreut haben uns die Aussagen von zwei Schülern der Paul-Gerhardt-Schule Dassel. Marc*: „Ich hatte richtig Lust auf das Projekt, weil Inklusion alle angeht und es wichtig ist, dies in den Schulalltag zu integrieren und alle teilhaben zu lassen. Dazu brauchen wir Akzeptanz von allen – dafür will ich mich einsetzen.“ Und sein Mitschüler Ali* ergänzte: „Ich habe kein anderes Projekt in der Schule erlebt, bei dem man mich so ernsthaft nach meiner Meinung gefragt hat.“